Die Biologische Aufbereitung

Die Belebungsbecken

Im Anschluss an die Vorklärung folgt die biologische Abwasserreinigung in mehreren Belebungsbecken und der Phosphatfällung. Hier verzehren Mikroorganismen (Belebtschlamm) die im Abwasser befindlichen organischen Verschmutzungen und andere chemischen Verbindungen. Dabei vermehren sich die Mikroorganismen. Zum Leben benötigen sie Sauerstoff, welcher durch kreisel- und walzenförmige Belüftungseinrichtungen in die Belebungsbecken eingetragen wird.

Die Mikroorganismen setzen sich aus vielen Arten zusammen, die jeweils spezielle Aufgaben übernehmen. Für den Abbau von Stickstoffverbindungen gibt es Nitrifikanten und Denitrifikanten. Die Nitrifikanten lösen für ihren Energiebedarf in einem ersten Schritt, der Nitrifikation, Wasserstoff aus den Stickstoffverbindungen und ersetzen diese durch Sauerstoff. Die Stickstoff-Wasserstoffverbindungen werden mit Ammonium oder Ammoniak, die Stickstoff-Sauerstoffverbindungen mit Nitrit oder Nitrat bezeichnet. Dabei stellt Nitrit nur eine Zwischenstufe zum Nitrat dar.

Andere spezielle Mikroorganismen - sogenannte Denitrifikanten - verwenden im zweiten Schritt bei der Denitrifikation den Sauerstoff des Nitrates zur Atmung. Dabei bleibt der Stickstoff übrig. Dieser entweicht gasförmig aus dem Abwasser in die Atmosphäre, die ja zu nahezu 80 % aus Stickstoff besteht.

Phosphatfällung

Die Phosphatfällung bewirkt, dass Phosphor aus dem Abwasser entfernt wird. Phosphor ist eine Art von Nährstoff, der im Abwasser vorkommt und Probleme in der Umwelt verursachen kann, wenn er nicht herausgefiltert wird. Die Phosphatfällung ist ein Verfahren, bei dem Chemikalien ins Abwasser gegeben werden, um den Phosphor in feste Teilchen zu verwandeln, die leichter aus dem Wasser herausgeholt werden können. Das hilft, Umweltschäden wie übermäßiges Algenwachstum in Gewässern zu verhindern, da Phosphor ein Hauptnährstoff für Algen ist und Wasserprobleme verursachen kann. Die festen Phosphatteilchen können dann zusammen mit dem Klärschlamm entsorgt oder weiterverarbeitet werden. Dieses Verfahren ist wichtig, um die Auswirkungen von Abwasser auf die Umwelt zu minimieren.

Die Nachklärung

In der letzten Reinigungsstufe, der Nachklärung, wird das Abwasser-Belebt-schlamm-Gemisch durch Schwerkrafteinfluss getrennt. Die Aufenthaltszeit im Nachklärbecken ist so groß bemessen, dass auch leichte Schlammflocken aus Mikroorganismen auf die Beckensohle absinken. Schlammpumpen saugen den eingedickten Schlamm ab und fördern ihn durch eine Rücklaufschlammleitung wieder an den Anfang der Belebungsbecken. Das gereinigte Abwasser fällt am Rande der Nachklärbecken in Sammelgerinne. Nach Passieren einer Abflussmessung wird das gereinigte Abwasser in die Steinach eingeleitet.

Nachklärbecken der Kläranlage Steinachtal — Nachklärbecken

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