GLASFASERAUSBAU IN DER KLOSTERSTADT SCHÖNAU – Aktuelle Information April 2024

Nachdem die NetCom GmbH im Auftrag der Stadt Schönau und dem Zweckverband Fiber-Net Rhein-Neckar die Vorvermarktung in Schönau –ohne Altneudorf- für den kostenfreien Einbau eines Glasfaseranschlusses in jedem Gebäude beendete ist nun der Ausbau Schönaus ab Ende 2024 klar.

Was ist mit dem Stadtteil Altneudorf?

Mit der Entscheidung der Stadt Schönau, sich 2022 für den Ausbau Schönaus für die NetCom zu entscheiden, wurde zeitgleich die Möglichkeit ergriffen, den geförderten Ausbau des Stadtteils Altneudorf durch den Bund zu beantragen. Dabei ist es ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, das jeder in Deutschland einen schnellen Internet-Anschluss erhält. Hier wurde seitens des Bundes entschieden, dass bestimmte Internet-Geschwindigkeiten als ausreichend angesehen werden und damit nicht gefördert werden. Andere Gebiete wurden als sogenannte „weiße Flecken“ oder Grauflächen tituliert, diese wurden 2023 gefördert. 2023 stellte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit der Gigabitförderung 3,6 Milliarden Euro Fördergelder bereit. Hierfür bewarb sich die Stadt Schönau für den Stadtteil Altneudorf über den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar „Fibernet.rn“. Eine Antwort wurde bis Stand April 2024 nicht erhalten. Jedoch scheint das Programm überzeichnet, ferner wurden Punkte für die Projekte vergeben, die davon ausgehen lässt, dass der geförderte Ausbau unwahrscheinlich ist.

Im sogenannten Breitbandatlas (Breitbandatlas Karte (bund.de)) ist Altneudorf eine Graufläche bei der Breitbandverfügbarkeit. Zwischen 0-50 % aller Haushalte erreichen eine Internetgeschwindigkeit von einem Gigabit. Dagegen ist Schönau deutlich inhomogener. Dort gibt es Bereiche mit einer klaren Unterdeckung und Bereiche, die sehr gut sind. Derzeit ist der Internet-Anschluss in Altneudorf technisch optimiert. Es gibt das klassische Kupferkabel für das Telefonnetz, welches auch gute Internetgeschwindigkeiten zulässt. Dann gibt es das Koaxialkabel, welches in vielen Haushalten vorhanden ist. Dieses kann technisch optimiert werden, was in Altneudorf der Fall ist. Jedoch gibt es hier Grenzen, so auch die Telekom selbst: „Die Telekom sieht im Glasfaserausbau eine Investition in die Zukunft. "Der FTTH Glasfaseranschluss ist der neue Standard für die digitale Grundversorgung von Immobilien, der auch für die kommenden Generationen praktisch unbegrenzte Leistungsreserven sichert", sagt Jean Pascal Roux, Leiter Wohnungswirtschaft und Breitbandausbau Geschäftskunden der Telekom.“ (Quelle: Chip.de; 23.08.2021, Autor: Tobias Stadler)

Da in Altneudorf das Netz nicht wirklich weiter entwickelt werden kann, hat sich der Gemeinderat und die Stadtverwaltung dafür entschieden, den Weg des eigenwirtschaftlichen Ausbaus Altneudorfs durch die NetCom BW mit Glasfaser anzunehmen. Die Vorvermarktung hierfür beginnt Ende 2024, worüber noch genauer informiert wird. Hier liegt es dann an den Grundstückseigentümern, ob sie ihr Gebäude zukunftsfähig und damit wertvoller machen wollen oder nicht. Die Entwicklung des Internets mit seinen Möglichkeiten der Telefonie, dem Zugang zum WorldWideWeb, dem Fernsehempfang oder einfach der Homeoffice-Lösung stellt künftig die Anforderung an die Stabilität und die zuverlässige Geschwindigkeit des Downloads und des Uploads eines Anschlusses. Auch in Altneudorf wird der Ausbau ab einer Vorvermarktungsquote von 40 % von der NetCom BW gewährleistet.

Wer oder was ist die Fibernet.rn?

Der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar

Um eine technisch ausgereifte und optimale Breitbandversorgung zu gewährleisten, wurde am 29. November 2014 der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar gegründet. Das Verbandsgebiet umfasst, neben einer Vielzahl von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, über 540.000 Einwohner. Für den Rhein-Neckar-Kreis ist die flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen von besonderer Bedeutung, denn mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz (11,40%) ist hier im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ angesiedelt.

Der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar fungiert als Komplett-Dienstleister für seine Mitglieder, den Gemeinden und Städten. Das Dienstleistungsportfolio umfasst:

  • Beratung
  • Planung
  • Akquisition von Fördermitteln beim Land Baden-Württemberg und dem Bund
  • Überwachung von Planungs- und Bauleistungen
  • Verpachtung des Netzes
  • permanenter Kommunikations- und Informationsaustausch.

Vorsitzender des Zweckverbandes: Landrat Stefan Dallinger

Geschäftsführende Gesellschaft: AVR UmweltService GmbH, Sinsheim

Die Stadt Schönau ist Mitglied dieses Zweckverbandes und hat das Ziel, den flächendeckenden Ausbau eines vollständigen Glasfaseranschlusses für jeden Haushalt in der Stadt Schönau zu realisieren. Durch die zunehmende Bedeutung des Internets mit Home-Office und auch Home-Schooling, mit der Nutzung des Internet als Fernseh- und Telefonanschluss, hat einen schnelleren Anschluss eine wichtige Bedeutung für jeden Haushalt. Zudem ist dies ein Wettbewerbsvorteil für eine Stadt, die diese Grundleistung für jedermann anbietet. Daher unterstützt die Stadt Schönau diesen Ausbau der Infrastruktur in der Stadt.

fibernet.rn, so der Name des Zweckverbandes, hat im gesamten Rhein-Neckar-Kreis eine Hauptverbindung mit einem Mutterkabel zwischen allen Orten eingebaut. Dieses Hauptkabel nennt sich Backbone. Diese Haupttrasse ist die Grundlage für einen Anschluss aller Kommunen im Kreis. Aktuell erfolgt der flächendeckende Ausbau in Heiligkreuzsteinach sowie Wilhelmsfeld.

Wer ist das Unternehmen NetCom BW?

NetCom BW als kompetenter Partner für Zweckverband und Endkunden

Im Zuge einer europaweiten Ausschreibung sprach sich die Verbandsversammlung des Zweckverbandes High-Speed-Netz Rhein-Neckar im Juni 2015 einstimmig für die NetCom BW als zukünftigen Netzbetreiber aus. Als versierter und leistungsfähiger Partner ist die NetCom BW nach der Errichtung der passiven Infrastruktur der Ansprechpartner für die aktive Technik zuständig. Die NetCom BW wird den Privat- und Gewerbekunden die vielfältigen Dienste und Leistungen wie Internet, Telefon oder IPTV anbieten. Wichtig zu wissen: das EnBW-eigene Unternehmen mit Firmensitz in Ellwangen ist gemäß den Statuten des Zweckverbandes vertragsgemäß dazu verpflichtet, auch anderen Anbietern den Zugang zum kommunalen Netz zu ermöglichen, Stichwort „open access“.

Die NetCom BW wurde 2012 gegründet. Die NetCom BW ist in Schönau nicht unbekannt und hat bereits mehrere Projekte vor Ort durchgeführt. 2017 wurde im Gewerbegebiet Kreuzwiesen das erste Flächennetz für Gewerbetreibende eingebaut. 2020 wurde das Wohngebiet Lindenbach im Rahmen der neuen Strom-Erdanschlüsse sowie neuen Straßen-Beleuchtung komplett mit Glasfasertechnik ausgestattet. Beide Projekte gehören zu den ersten Projekten der NetCom BW in ganz Baden-Württemberg. Nachfolgend wurden noch die Schulen in Schönau mit Glasfasertechnik angeschlossen.

Die nächsten Schritte

Sommer 2024

  • Vertragsabschluss der NetCom BW und der Netze BW über den Ausbau Schönaus. Detailplanung für den Ausbau und vertragliche Bindung an einen Unterauftragnehmer für den Ausbau.

Ende 2024

  • Beginn des Glasfaserausbaus in Schönau. Beginn der Vorvermarktung in Altneudorf zum möglichen Ausbaus von Altneudorf

Dezember 2024

  • Einrichtung eines wöchentlichen Beratungstermins für Interessenten im Erdgeschoss-Büros des Feuerwehrgerätehauses Altneudorf, Carl-Höfer-Straße 41, 69250 Schönau-Altneudorf

Januar 2025

  • Informationsveranstaltung der NetCom BW in der Sporthalle Altneudorf, um offene Fragen zum Glasfaseranschluss zu beantworten. Beginn: 19:00 Uhr (Termin in Planung)

Kommentar von Bürgermeister Matthias Frick zum Glasfaserausbau in Schönau und Altneudorf

Ich freue mich sehr über die Entscheidung der NetCom BW, das Glasfasernetz in Schönau auszubauen.

Fehlend ist hier noch Altneudorf. Hier hoffe ich auf alle Altneudorfer, dass diese an einem Strang ziehen, damit auch Altneudorf ausgebaut werden kann. Wenn das der Fall wäre, dann haben wir eine komplett ausgebaute Stadt: Begonnen mit dem Gewerbegebiet „In den Kreuzwiesen“, weiter mit der Lindenbach, dann den Kernbereich und abschließend hoffentlich auch Altneudorf.

Der Einbau und damit der Anschluss möglichst von jedem Haushalt an das Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schönau.

Beginnend im Kernbereich Schönau 2024, folgt 2024/2025 der Stadtteil Altneudorf. Durch diesen Anschluss erwirbt jeder Haus- oder Wohnungsmieter die aktuell höchstmöglich gewährleistete und stabile Datengeschwindigkeit, deren Bandbreite jeder selbst wählen kann. Die Glasfasertechnik ist mit dem vielfach beworbenen Giganetz nicht an ihrem Leistungsende von einem GigaBit. Das GigaBit kann theoretisch auch von anderen Netzen mit Super-Vectoring oder optimierten Koaxialkabel erreicht werden. Jedoch ist die Leitfähigkeit durch einen Glasfaserstrang theoretisch erheblich höher als 1.000 MegaBit pro Sekunde.

Der Rekord bei der Datenübertragung mittels Glasfaserleitung lag 2020 bei 178 Terabit pro Sekunde, getoppt wurde dieser Rekord mit 319 Terabit durch ein japanisches Forscherteam. Damit stellt die Glasfasertechnik eine Technik dar, die als zukunftsweisend eingeordnet werden muss.

Der flächendeckende Einbau dieser Kabelverbindung ist dennoch eine Herausforderung für uns alle. Diese Maßnahme bedeutet Baustellen für mehrere Monate, ist eine finanzielle Belastung für jeden Hauseigentümer, bietet aber zugleich einen langfristigen Mehrwert für jede einzelne Immobilie. Ein Glasfaseranschluss ist bereits jetzt als Standard und nicht mehr als Ausnahme zu sehen.

Daher empfehle ich uneingeschränkt dieses gemeinsame Infrastrukturprojekt in unserer Stadt.

Ihr Bürgermeister Matthias Frick