Sanierung der Sporthalle im „Oberen Tal“ von Schönau im Odenwald

„Ich bin dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, geleitet von Frau Ministerin MdL Nicole Razavi sehr dankbar, dass sie uns bei den deutlich gestiegenen Baukosten der letzten zwei Jahre nicht im Regen stehen lässt. Dies ist zum einen ein wichtiges Zeichen für den ländlichen Raum und viel mehr für unsere Sporttreibenden und den Sport an sich!“

so Bürgermeister Matthias Frick von der Klosterstadt Schönau im Odenwald.

Die Stadt Schönau freut sich sehr über den Nachschlag von 586.000 Euro aus Mitteln des Landes. Die ergänzende Förderzusage des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg für die Sanierung der Sporthalle im Oberen Tal zwischen der Kernstadt Schönau sowie dem Stadtteil Altneudorf stockt IVS-Mittel über knapp 2,9 Millionen Euro auf, für die zuvor bereits Fördermittel zugesagt wurden. Was den Gemeinderatsmitgliedern sowie Bürgermeister Matthias Frick nun wichtig ist, ist der lang ersehnte Baubeginn Anfang August dieses Jahres. Die Baugenehmigung im Oberen Tal, liegt seit einem Jahr vor, jedoch musste eine europaweite Ausschreibung durchgeführt werden, die die Planungsarbeiten an verschiedene Ingenieurbüros im Juli 2023 vergab. Seitdem laufen die planerischen Feinarbeiten, die die Arbeiten ab den Sommerferien ermöglichen. Beginnen werden die Arbeiten mit Teilabrissarbeiten und gezielten Rückbauten. Hiernach folgen dann Fundament- und Betonarbeiten, damit der Rohbau Formen annehmen kann. Die Arbeiten werden bis in das Jahr 2026 reichen. Spätestens mit Schuljahresbeginn 2026/27 soll die Sporthalle der Schule und den Vereinen wieder zur Verfügung stehen.

Verändern wird sich an der Sporthalle einiges: die verbleibende Sporthalle wird technisch auf den Stand der Technik gebracht, an der Westseite wird eine Tribüne ergänzt, die barrierefrei erreicht werden kann. An der Nordseite wird ein Gang angefügt, der nordöstlich den Eingangsbereich ergibt. Östlich der Halle werden die Umkleiden und der Technikbereich erneuert. Ein Schwerpunkt ist hier ein aktuelles Heizsystem sowie eine energetische Sanierung.

Bürgermeister Matthias Frick betont:

„Die Sanierung und Ergänzung einer Sporthalle ist ein aufwendiges Unterfangen. Ein Neubau wäre sicherlich die einfachere Lösung gewesen, jedoch unter Gesichtspunkten der Flächenversiegelung sowie der doppelt so hohen Fördermittel bei einer Sanierung ließen die Würfel schnell fallen. Es ist ganz sicher nicht das Optimum aller Wünsche der Sportler, es ist ein Kompromiss, der eine Modernisierung und Optimierung des Bestandsgebäudes bedeutet. Dieser Nutzen ist bereits ein echter Kraftakt für die städtischen Finanzmittel unter teilweise drastisch gestiegener Baukosten in den Jahren 2022/23. Wir in Schönau freuen uns über diesen wichtigen Schritt und vor allem über die Unterstützung aus Stuttgart, die uns der Realisierung erheblich näherbringt und die Kassen nicht völlig entleert!“

Sporthallen-Sanierung im oberen Tal

Die Sporthalle im oberen Tal wurde im Jahr 1975, neben der Carl-Freudenberg-Grundschule, auf dem Gelände des Schul- und Sportzentrums der Stadt Schönau errichtet. Das Flurstück Nr. 650, das sich die Sporthalle mit der Grundschule teilt, wird im Osten und Norden durch das Flüsschen Steinach, eines rechten Zuflusses zum Neckar, begrenzt.

2020 hat die Stadt Schönau beschlossen, die Sporthalle zu erweitern und umfassend zu sanieren. Das Architekturbüro Sternemann und Glup, Freie Architekten und Stadtplaner, Sinsheim, wurde mit der Bearbeitung der Leistungsphasen 1 bis 4 beauftragt (1-Grundlagenermittlung, 2-Vorplanung, 3-Entwurfsplanung und 4-Genehmigungsplanung). Im Rahmen des Vorentwurfs wurden, aufbauend auf einer reinen Erweiterung der Sporthalle, verschiedene Ausbaustufen mit zusätzlicher Gymnastikhalle und Lehrschwimmbecken untersucht.

In der Entwurfsplanung vom Februar 2022 wurde die „Basisvariante“ des Vorentwurfs - Umbau und Erweiterung des Umkleide- und Sanitärbereichs im Osten, Anbau einer Zuschauertribüne mit Lager im Westen sowie Ergänzung einer Erschließungsspange mit Foyer, Verbindungsflur und Treppenhaus/Aufzug zur Zuschauertribüne im Norden – weiterentwickelt.

Mit der Bearbeitung der Leistungsphasen 1 bis 3, Fachplanungsleistungen Technische Ausrüstung, wurde das Planungsbüro Schmitt & Partner GmbH, Mauer, beauftragt.

Die Baugenehmigung für den Umbau und die Sanierung der Sporthalle „Oberes Tal“ wurde im März 2022 beantragt, die Genehmigung durch den Rhein-Neckar-Kreis erfolgte am 3.4.2023.

Im Juli 2022 wurde die Sporthalle „Oberes Tal“ für eine Förderung von Bund und Länder für den Ausbau und die Sanierung von Sportstätten ausgewählt. Die Stadt Schönau erhielt im Jahr 2022 2.686.000 EUR aus der Sportstättenförderung (IVS-Mittel von Bund und Land). Die Vorhaben müssen möglichst zügig umgesetzt werden, der Bewilligungszeitraum läuft bis zum 30. April 2026.

Bei den Fachplanungsleistungen Technische Ausrüstung wurde die Entwurfsplanung im Juni 2022 abgeschlossen.

Die geplante Brutto-Grundfläche des Gebäudes umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 1.800 m², die Netto-Raumfläche beträgt insgesamt ca. 1.640 m². Der Brutto-Rauminhalt des Gebäudes beträgt ca. 9.300 m³.

Geplante Maßnahmen

 

Im Bestand

  • Fassadensanierung mit Wärmedammverbundsystem und Austausch der Fenster, neue Fensterelemente aus Aluminium
  • Erneuerung der Wandverkleidungen innen mit Innenwandputz, Wandbeschichtungen und -belägen
  • Partielle Dachsanierung mit Ausbesserung der Dämmung und Abdichtung sowie mit Erneuerung der Attikaabdeckungen
  • Umbau der Unterdecke für Installationsarbeiten

Erweiterung

  • Herstellen der Baugrube für die Erweiterung, Erdarbeiten für Bodenplatten, Gründung, Leitungsgräben unterhalb des Gebäudes
  • Gründung aus Einzel- und Streifenfundamente, Stahlbetonbodenplatte einschließlich Unterbau und Fußbodenaufbauten
  • Außenwände aus Mauerwerk, KSL, 24 cm, und Stahlbeton-Außenstützen
  • Tragende Innenwände aus Mauerwerk, KSL, 24 cm, nichttragende Innenwände aus Mauerwerk, KSL, 11,5 cm, als Metallständerwände (Installationswand), z. T. Vorsatzschalen
  • Wandverkleidung außen mit Wärmedämmverbundsystem (EPS)
  • Wandverkleidungen innen mit Innenwandputz, Wandbeschichtungen in weiß, Q2, z. T. Fliesenbelag und Prallwand
  • Fensterelemente aus Aluminium, Eingangselement aus Glas/Alu, Außentüren und -tore
  • Raffstoreanlage als Sonnenschutz
  • Innentüren aus Holzwerkstoff, z. T. Brandschutztüren aus Stahlblech und Brand- und Rauchschutzelemente aus Alu/Glas.
  • WC-Trennwände
  • Deckenkonstruktionen aus Plattenbalkendecke (geneigt), z. T. Filigranplattendecke
  • Fußbodenaufbau mit Estrich auf Dämmung und Fliesenbelag, Treppenbeläge mit Fliesen, Deckenbekleidungen mit Innendeckenputz und Beschichtung in weiß, Q2, z. T. Unterdecken
  • Dachkonstruktionen aus Profilstahlträgern und Trapezblech sowie Filigranplattendecke, Dachaufbau als extensive Begrünung, Dachränder, Oberlichter und Unterdecke

 

Sonstiges

  • Baukonstruktive Einbauten bestehend aus Tribünenbestuhlung, Ballfangnetz, Einbauküche, Ausgabetheke
  • Baustrom-/Bauwasseranschluss, Baustellen-WC, Bauzaun, Gerüste, Bauendreinigung

 

Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen:

  • Demontage der Bestandsobjekte wie Waschbecken, Klosettbecken, Urinale, Duschen, Rohrleitungen mit Armaturen und Accessoires
  • Erneuerung der Sanitärobjekte einschl. Montageelementen. Einbau von sensorgesteuerten (berührungslosen) Armaturen für Waschbecken, Urinale und Duschen, entsprechend der geltenden Trinkwasserverordnung
  • Edelstahl-Rohrleitungen für Trinkwasser, Kunststoffrohre für Schmutz- und Regenwasser einschließlich Wärmedämmung
  • Neue Wasserübergabestation
  • Brandschutzmaßnahmen
  • Verlegung der Grundleitungen aus Kunststoffrohren mit Steckmuffen einschließlich Form- und Verbindungsstücken für anfallendes Schmutzwasser und Regenwasser der Sporthalle
  • Bodendurchführungen mit beschichtetem Dichtring gegen drückendes Wasser

 

Wärmeversorgungsanlagen

  • Einbau einer Nahwärme-Übergabestation (Versorgung erfolgt aus der neuen Heizzentrale. Heizzentrale nicht Bestandteil der Kostenschätzung)
  • Übergabestation mit bis zu 5 Heizgruppen. Druckhaltung mit Nachspeisung, Warmwassermodul zur Trinkwassererwärmung im Durchlaufprinzip (Frischwasserstation).
  • Heizungsarmaturen, Umwälzpumpen und Heizleitungen einschließlich Wärmedämmung
  • Brandschutzmaßnahmen
  • Deckenstrahlheizung in der Sporthalle mit Tribüne
  • Fußbodenheizung in allen Sanitärbereichen, Foyer, einschl. Nebenräumen. Regelung der Raumtemperaturen über Raumthermostate

 

Lufttechnische Anlagen

  • Demontage der Bestandsanlagen Sporthalle und Sanitärtrakt einschließlich Lüftungskanäle und Zubehör
    Für die Bereiche:
    // Sporthalle mit Tribüne
    // Sanitärbereiche, Umkleide mit Nebenräumen sind Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung konzipiert.
  • Das Lüftungsgerät Sporthalle wird unter der Tribüne aufgestellt (Innenaufstellung), das Lüftungsgerät Umkleide-Sanitär auf dem Flachdach in wetterfester Ausführung (Außenaufstellung)
  • Lüftungskanäle und Lüftungsrohre samt Formteilen aus verzinktem Blech und der erforderlichen Wärmedämmung. Abluftführung Sporthalle, ab Geräteraum bis zum Lager unter der Tribüne, über Kunststoffrohre unterhalb der Bodenplatte verlegt
  • Luftauslässe in Form von Weitwurfdüsen, Lüftungsgittern und Lüftungsventilen
  • Volumenstromregler zur Einregulierung der Luftströme, Schalldämpfer zur Verhinderung der
  • Schallausbreitung
  • Brandschutzklappen zur Verhinderung von Kaltrauch- und Feuerübertragung

 

Starkstromanlagen / Fernmelde- und Informationstechnische Anlagen / Gebäudeautomation

  • Demontage und Entsorgung der bestehenden Elektroinstallation inklusive Leuchten, Verteilungen und Installationsgeräten
  • Neue Sicherheitsbeleuchtung durch dezentrale Batteriesysteme, mit Sicherheitsleuchten und Hinweisleuchten
  • Flächendeckende Brandmeldeanlage nach DIN 14 675 für das gesamte Gebäude, ohne Aufschaltung auf die FW-Leitstelle
  • Rauch- und Wärmeabzugsanlage für Treppenhaus und Oberlichter für den Betrieb an RWA-Anlage. Sporthalle. Einbau von Hand- und Rauchmelder sowie Steuerzentralen
  • Notruf- und Signalanlage für das Behinderten-WC
  • Komplette Erneuerung der Sporthallenbeleuchtung, alle Räume mit neuen LED-Leuchten
  • Neue Elektro-Hauptverteilung und Unterverteilungen im gesamten Gebäude.
  • Erneuerung sämtlicher Kabel und Leitungen, Elektroinstallationsgeräte und Verlegesysteme
  • Anzeigetafeln für Spielstände in der großen Halle und Infodisplay im Foyer
  • Durchsagen- und Beschallungsanlage für Hallen, Foyer, Tribüne und Umkleiden
  • Brandschutzmaßnahmen für die Elektroinstallation, Durchbrüche und Bohrungen, Anschlüsse an beigestellte Bauteile, Taglohn und Nebenarbeiten, Revisionsunterlagen und sonstige Leistungen
  • Anschlussdosen für Antennenanlage, Telefon-, EDV im Aufsichtsraum, Erste-Hilfe-Raum und Kiosk
  • Gebäudeautomatisierung und Beschattungssteuerung
  • Kabel, Leitungen, inklusive Anschlüsse an beigestellte Betriebsmittel für Steuerungen der HKLS Gewerke
  • Blitzschutz- und Erdungsanlage nach DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2).
  • Zugangskontrolle und Schließanlage mit batterielosen Schließzylindern

Im Rahmen einer europäischen Ausschreibung über die weiteren Leistungsphasen für die Ingenieurleistungen wurde das Ingenieurbüro-Büro Thiele, Freiburg-Heidelberg beauftragt. Dieses Büro begleitete die Ausschreibung auf europäischer Ebene sowie das Vergabeverfahren. Die Auswahl von anzufragenden Ingenieurbüros erfolgte Januar/Februar 2023. Im März 2023 erfolgte die Bearbeitung von Rückfragen sowie eine Abgabe eines Erstangebots. Die Erstangebote wurden Mitte Mai 2023 verbindlich. Zuvor erfolgten im April Verhandlungsgespräche, die in der Beauftragung mündeten.

Aktuell läuft die Feinplanung, die dann zu Ausschreibungen und Vergaben führen. Der Baubeginn ist für Ende Juli 2024 geplant.

Abrissarbeiten an der Sporthalle nehmen konkrete Formen an

Stand 20.08.24

Mit Beginn der Sommerferien wurde an der Carl-Freudenberg-Grundschule die Baustelle für die Sanierung der Sporthalle eingerichtet. Hier wurden neben Baustrom und -Wasser die Baustelle eingezäunt. Schon im Vorfeld wurden Anpflanzungen, Laternen und auch die zentrale Wasserleitung durch den Bauhof der Stadt entfernt bzw. umgebaut, damit die extern ausgeschriebenen Arbeiten mit Beginn der Sommerferien beginnen konnten.

Nunmehr wurde der Umkleide-, Dusch- und Technikbereich entkernt. Die Sportgeräte wurden umgezogen und zum Großteil eingelagert. Die ursprünglichen Garagentore für die Sportgeräte wurden demontiert und entsorgt. In allen Räumlichkeiten wurde der Estrich ausgebaut und das Styropor separat in Säcke verpackt. So auch auf dem Dach: hier wurden die Dachbahnen abgenommen und auch hier die Dämmung ausgebaut. Mittlerweile erfolgte auch der Ausbau der Heizanlage und der Elektrotechnik. Ende August wird der gesamte Vorbau mit den Umkleiden vollständig verschwunden sein. Wer hier die letzten Abrissarbeiten beobachten möchte, muss sich beeilen, in weniger als einer Woche wird von dem nebengebäude nichts mehr stehen.

In Kürze beginnen dann die Rohbauarbeiten durch das Bauunternehmen Streib in Mannheim.