Geschichte

Vor über 875 Jahren wurde das Zisterzienserkloster Schönau gegründet
und führte in der weiteren Entwicklung zur heutigen Stadt Schönau.
Hier können Sie einen Einblick in die Geschichte erleben.


SIEDLUNGSANFÄNGE IM STEINACHTAL

In der Vorzeit waren die lößbedeckte Bergstraße und die trockenen Stellen in der Rheinebene ein Gebiet lichter Haine und bevorzugtes Anbaugebiet für Feldfrüchte. Dazu ermöglichten die vielen aus dem Odenwald zur Ebene fließenden Bäche die Anlage von Mühlen; und auf den trockenen Schuttkegeln am Gebirgsrand konnten die Menschen ihre festen Wohnsitze bauen. Ganz anders dagegen im Odenwald, wo der südliche Teil aus einer mächtigen Tafel Buntsandgestein besteht. Sein Verwitterungsboden bildet einen unfruchtbaren, sandigen Ackergrund. Das Gebirge - der Odenwald - war mit dichtem Wald bedeckt, in dem sich viel Raubwild, auch Bären und Wölfe, aufhielten. Das waren die Gründe, weshalb diese Gegend zunächst nicht bevölkert wurde und nur einzelne Siedlungen ursprünglich nachzuweisen sind.

Vor der Zeitenwende lebten hier Kelten, die ihre Siedlungen ebenso zumeist in der Ebene hatten und nur bei feindlichen Angriffen Zuflucht in den nahen Odenwaldbergen suchten. Den Kelten folgten die Germanen. Gimbern und Teutonen zogen wieder weiter, die Sueben (Schwaben) siedelten am Neckar. Im ersten Jahrhundert besetzten die Römer das Land. Doch auch sie siedelten sich nur im fruchtbaren Ackerland der Rheinebene und des Kraichgaus an. Den Odenwald mögen sie gelegentlich durchstreift haben. Hinweise auf feste Wohnsitze fehlen jedoch.

Um 250 n.Ch. kamen die Alemannen, die mit ihrem siegreichen Ansturm die Römer über den Rhein weiter nach Westen drängten und sich ansiedelten. Zum Teil wurden die alemannischen Siedlungen von den Franken übernommen, die um 300 n.Ch. viele Dörfer neu anlegten. Unter ihrer Herrschaft gehörte das gesamte Land dem König. Den Dörfern stand nur die Nutznießung am weiten Waldgebiet zu. Die Bewohner vereinigten sich in Hundertschaften, den sog. "Zehnten". Das große Waldgebiet nördlich des Neckars von der Bergstraße bis zum Steinachtal hieß nach dem damaligen Hauptort die "Schriesheimer Zehnt".

Die Zeit der Völkerwanderung war vorbei, Volksstämme waren seit einigen Jahrhunderten seßhaft geworden. Ohne von kriegerischen Ereignissen bedrängt und dezimiert, wurden sie gegen Ende des ersten Jahrtausends immer volkreicher. Der Lebensraum wurde knapp, so daß sie sich zwangsläufig nach neuen Siedlungsgebieten umsehen mußten. Zunächst kam die Besiedlung der Haupttäler und der Seitentäler des Odenwaldes in Frage, später wurden dann auch Waldgebiete gerodet. Vorbildlich bei der Neubesiedlung taten sich die Klöster hervor, wie dies beispielsweise dann auch 1142 durch das Zisterzienserkloster Schönau geschah.


STADTTEIL SCHÖNAU

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts kam der Wormser Bischof Buggo II. in den Odenwald. Verzaubert von dem Anblick, der sich ihm vom Berge herab (heute: Bischofsblick) bot ­ vier Täler kreuzen sich; der Greinerbach und der Schafbach münden durch saftige gründe Wiesen in die Steinach ­ soll er ausgerufen haben:

"hier in diesen schönen Auen laßt uns ein Kloster bauen".

Tatsächlich wurde am 21. März 1142 auf diesem Gebiet ein Zisterzienserkloster gegründet.

Wie aus der Gründungsurkunde hervorgeht, stand der ausgesuchte Platz - "die schöne Au" - im Eigentum der Wormser Kirche. Diese gab ihn dem Grafen Boppo von Laufen zu Lehen. Vom Grafen wiederum war der Bligger von Steinach damit belehnt worden. Dieser gab auf Bitten den Ort zurück, in folgenden Grenzen: Vom Klüpfelsbach bis zum Blindenbach auf beiden Seiten des Flusses Wiesen, Äcker, Wasserläufe und Gebüsch mit dem angrenzenden Wald zwischen Gansaha (Greinerbach) und Ottersbuch (Rittersbach). Graf Boppo und der Bligger von Steinach waren bei dieser Gründung unter anderen weltlichen und geistlichen Herren als Zeugen anwesend. In der Folgezeit entstanden mächtige Klosterbauwerke. Insgesamt 73 Jahre mußte gebaut werden, ehe im Jahre 1215 das Kloster eingeweiht werden konnte.
Das Zisterzienserkloster Schönau gelangte zu hohem Ansehen und reicher Blüte. Der Besitz des Klosters, meist durch Schenkungen im 12. und 13. Jahrhundert erworben, erstreckte sich von Hirschhorn bis zum linksrheinischen Gebirgsrand, sowie in die Umgebung von Frankfurt. 44 Äbte standen dem Kloster bis zu dessen Aufhebung vor.
Nach der Reformation - mit der die Kloster in der Pfalz aufgehoben wurden - siedelte Kurfürst Friedrich III. dafür 35 wallonische Flüchtlingsfamilien aus der Gegend von Namur und Lüttich in den leerstehenden Klostergebäuden 1562 an. Zusammen mit einigen Familien, die während der Klosterzeit als Hofpächter in den Außenbezirken lebten, bildeten sie die Bevölkerung Schönaus zu jener Zeit.

Bereits zu diesem Zeitpunkt erhielt die Siedlung Stadtrechte und auch der Name des Ortes hatte sich über einige Umwege herausgebildet. Über Schonaugia (1142), Sconaugia (1165), Schonawe (1196), Sconogia (1211), Schonowe (1228), Scoenovia (1241), Schonenaugen (1275), Schonenouwe (1302), Schonaigia (1320), Scononauwe (1324), Schoenowe (1324) und Schonauwe (1428). Ein zweites Mal setzte im Tal vielfältiges Bauen ein. Das Bild der Klosteranlage wurde zum Großteil zerstört. Die Wallonen bauten die große Klosterkirche (84 m Länge) zu Wohnungen um, um nach und nach auch die restlichen Klosteranlagen zu Wohnzwecken umzugestalten. Nur das als Kirche benutzte Herrenrefektorium (Speisesaal der Mönche) blieb von den Umbauten verschont und stellt heute gemeinsam mit der sog. "Hühnerfautei" die wertvollsten baulichen Dokumente aus der Klosterzeit dar. In jener Zeit wurde das "Wallonenhaus" auf den Fundamenten der ehemaligen Klosterschmiede im Jahre 1588 in Fachwerk errichtet. Ebenfalls in jener Zeit, nämlich 1595, entstand die Hofmühle. Erhalten ist auch noch das obere Tor, der alte Hauptzugang zum Kloster. (Siehe auch Gebäude)
Diese nordwestliche Klosterpforte ist um das Jahr 1200 entstanden. Aus den spätgotischen Zutaten kann man jedoch ersehen, daß noch Jahrhunderte später daran gearbeitet wurde. Mit den Wallonen - durchweg Tuchmacher und Schönfärber - die das in der Heimat erlernte Handwerk weiter ausübten, blühte dieses Gewerbe und damit das Handwerk in Schönau auf.

Für die sich entwickelnde Stadt reichte der Klosterbezirk lange Zeit aus. In der gerade neu erblühten Größe setzte der 30jährige Krieg ein, der auch Schönau heimsuchte. Im Dezember 1621 lagen 6 Fähnlein (je 1000 Mann) des bayerischen Regiments zu Fuß Mortaigne unter dem Obersten Levin von Mortaigne in Schönau, nachdem sie zuvor das Städtchen erobert hatten.

Viel hat nicht gefehlt und die Siedlung wäre wieder untergegangen, denn die Existenz war erneut - zum dritten Mal - aufs schwerste bedroht. Niedergang des Gewerbes, Verarmung der Bevölkerung und Zerfall der Häuser waren die Folge. Verödung der Felder, Teuerung, Hungersnot, Krankheit und großes Sterben brachte der Krieg mit sich. Das Städtchen schmolz zusammen und löste sich schließlich auf.

Nach Ende des 30jährigen Krieges kamen die Versprengten und Geflüchteten nach und nach zurück. Gemeinsam mit einem starken Zuzug aus den Nachbarorten aber auch von weither (Berner Oberland) entwickelte sich die Siedlung neu, so daß sich die Verhältnisse wieder besserten. Wurde 1650 noch nur ein Kind geboren und fand nur eine Eheschließung statt, so waren es 1653 bereits wieder 10 Geburten, 1686 sogar 25.
Im Jahre 1816 hatte Schönau dann die stattliche Einwohnerzahl von 1168 und 1833 gar 1422 erreicht. Dieser schnelle Zuwachs war in Anbetracht der hohen Zahl von Geburten kein Wunder. So wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in einem Jahre 97 Kinder geboren. Doch auch die Sterberate war zu jener Zeit beträchtlich, wie das Jahr 1870 mit insgesamt 68 (darunter allein 49 Kinder) zeigt.
Ein für rund 100 Jahre wichtiger Schritt wurde am 20. Oktober 1869 getan, als die Almosenwiesen an den Fabrikanten Freudenberg zum Preis von 700 Gulden veräußert wurden. Anstelle des aufgrund der industriellen Revolution (beispielsweise Einführung des mechanischen Webstuhls) Mitte des 19. Jahrhunderts stark zurückgegangenen Tuchmachergewerbes wurde damit für die Einwohner des Städtchens und für das gesamte Steinachtal eine neue Erwerbsquelle erschlossen. Die Ansiedlung der Firma Freudenberg war auch gleichzeitig der Beginn weiterer Industrialisierung, denn weitere Betriebe folgten im Laufe der Zeit.
Bereits früh im 20. Jahrhundert - Schönau zählte inzwischen 1800 Einwohner - wurden wichtige Einrichtungen, wie das Volksbad (1904) und die Kanalisation (1910) geschaffen. Das elektrische Licht hielt 1914 in Schönau seinen Einzug.

Ein weiterer Rückschlag erfolgte mit dem 1. Weltkrieg. Dennoch entwickelte sich das Städtchen nach Kriegsende zügig weiter, so daß sehr schnell das ehemalige Klostergebiet nicht mehr ausreichte und die Außenbezirke besiedelt wurden. Südlich der Ringmauer war es im Gerstenacker der "Hof", im nördlichen Teil der Torweg, die nun bebaut wurden. Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahre 1935 auf 2230.

Auch der 2. Weltkrieg brachte Rückschlag und Stagnation. Erneut mußte in den Nachkriegsjahren gebaut werden - um Zuzüge aufnehmen zu können. So fanden allein 553 Flüchtlinge in Schönau eine neue Heimat und sprunghaft stieg die Einwohnerzahl im Jahre 1946 auf 2949 und im darauffolgenden Jahr auf 3035. Wohnungen wurden dringend benötigt, so daß die Bautätigkeit noch weiter in die Außenbereiche der Stadt ausgedehnt wurde. Erst mit der Fertigstellung der Lindenbachsiedlung war man aus dem Ärgsten heraus. In den 50er und 60er Jahren erlebte das Städtchen eine hohe Blüte. Weit über 1000 Arbeitsplätze waren bei den verschiedensten Unternehmen am Orte für die Schönauer Bevölkerung und für die nähere Umgebung vorhanden. Die
Steuerkraft der Stadt Schönau zu jener Zeit war beträchtlich und Schönau galt als eine der reichsten Gemeinden des ehemaligen Landkreises Heidelberg. Beachtlich war jedoch in diesen Jahren auch die Entwicklung im Erholungsbereich. Mehrere 100 Gäste pro Woche verbrachten in Schönau ihren Urlaub und bewiesen damals schon, daß ein landschaftlich schön gelegenes Gebiet - trotz erheblicher Gewerbeansiedlungen - auf den Fremdenverkehr nicht verzichten braucht.

Die Rezession in den 60er Jahren traf Schönau hart. Viele Unternehmen wurden geschlossen - über 1000 Arbeitsplätze gingen verloren. Die Ansiedlungsversuche gestalteten sich - bis in die jüngste Gegenwart - sehr schwierig, da Schönau nicht mehr über einen Bahnanschluß verfügt und auch die Fernstraßen einige Kilometer entfernt liegen.
Parallel zu dieser Entwicklung ging auch der Fremdenverkehr stark zurück, da wohl insbesondere Billigreisen ins Ausland - dazu noch in fast sicheres Sonnenwetter - für viele Erholungsorte in Deutschland zur übermächtigen Konkurrenz wurden.


Stadtteil Altneudorf

Von Heiligkreuzsteinach aus wurde um 1350 ein weiteres, ein neues Dorf gegründet, das 1355 erstmals urkundlich erwähnt wird. Das "nuwe Dorf", also Neudorf. Zunächst war nur wenig Platz für die kleine Gemeinde vorhanden, so daß außer den wenigen vorhandenen ebenen Wiesenflächen im Steinachtal die übrigen Äcker an den Berghängen und aus dem Wald durch Rodungen gewonnen werden mußten.

Die junge Gemeinde Neudorf hatte ihr Schicksal gemeinsam mit der Untergemeinde (Heiligkreuzsteinach). Nachdem Strahlenberg seine Rechte 1292 an das Bistum Worms verkauft hatte, wurde 1310 auch die Burg Waldeck an Worms versetzt. 1357 wurde dann das Gebiet an Pfalzgraf Ruprecht den Älteren verkauft, und 1388 erfolgte schließlich ein weiterer Verkauf des Geländes an den Ritter Kreis von Lindenfels. Im Jahre 1537 nahm Kurfürst Ludwig den Besitz jedoch wieder an sich.
Nun wurde hier ein eigener Verwaltungsbezirk der Kurpfalz eingerichtet, eine sogenannte "Kellerei". Da der Verwalter - der Keller - seinen Sitz auf der Burg Waldeck hatte, sprach man fortan von der Kellerei Waldeck.

Die Amtstätigkeit des Kellers erstreckte sich auf Verwaltung, Gerichtsbarkeit und Steuerhoheit. In den Gemeinden setzte er Schultheiße ein, die den Oberherren vertraten und für ihn die Schule "heischten", d.h. sie zogen die verschiedenen Steuern ein, die damals den Untertanen auferlegt waren, die "Bed" und "Gült", "Zehnt" und "Gelschatzung" und viele andere.

Im 30jährigen Krieg wurde die Burg Waldeck zerstört und die Kellerei nach Schönau verlegt, wo sie bis 1803 ansässig war. Auch während des "Orleanschen Krieges" hatte die Pfalz durch die Truppen Melacs große Leiden zu erdulden, wovon auch die noch jung - gerade erst - besiedelten Täler des Odenwalds nicht verschont blieben.

Um 1700 sorgten Kurfürsten für Aufbau und Neubesiedlung der zerstörten Pfalz. Da wurden nicht nur bestehende Ortschaften neu besiedelt, auch neue Dörfer wurden angelegt. Im Hilsbachtal, wo sich vereinzelt Köhler und Aschenbrenner niedergelassen hatten, wurden neue Rodungen vorgenommen und weitere Bauernhöfe angelegt. Als dann 1710 Reformierte aus Heidelberg dazu kamen, bildete sich ähnlich wie 400 Jahre zuvor ein weiteres "neues Dorf".

Im Gegensatz zu dem schon bestehenden Neudorf erhielt es den Namen "Jungneudorf" und das bisherige zur besseren Unterscheidung den Namen "A L T N E U D O R F". Zwar wurde der Name Jungneudorf mit der Zeit zu Ehren des Kurfürsten Johann Wilhelm über "Wilhelmsburg" in "Wilhelmsfeld" umgeändert, der Name "Altneudorf" jedoch behielt seine Gültigkeit fort - bis zum Tage seiner Eingliederung nach Schönau.

Altneudorf war ursprünglich ein Dorf, dessen Leben von der Landwirtschaft bestimmt wurde, wenn auch der magere Ackerboden der stets zunehmenden Bevölkerung nicht mehr den nötigen Lebensunterhalt verschaffte. So ergab sich zwangsläufig - obwohl selbst von größeren Gewerbeansiedlungen verschont - mit der Industrialisierung ein Strukturwandel.

In den 50er und 60er Jahren waren rd. 3/4 der Bewohner Altneudorfs im benachbarten Schönau und in den Großstädten Heidelberg und Mannheim beschäftigt.


STADT SCHÖNAU heute

Die Stadt Schönau - in ihrer heutigen Form - entstand am 09. Mai 1975 - als, im Zuge der Gemeindereform, die Nachbargemeinde Altneudorf der Stadt Schönau zugegliedert wurde.

Wenn auch solche Zusammenschlüsse landauf, landab oft nicht ohne Ressentiments erfolgten, so konnte nach nur wenigen Jahren festgestellt werden, dass das Zusammenleben und Zusammenwachsen sehr zügig und positiv vonstatten ging, was sicher nicht zuletzt auf den Typ und Charakter des Kurpfälzers zurückgeführt werden darf.
Gemeinderat und Bürgermeister waren und sind bemüht, mit ihren Entscheidungen die Verflechtung der beiden Stadtteile und das Zusammenleben noch enger werden zu lassen.

Dass dies bereits in hohem Maße gelungen ist, zeigen beispielsweise die vielfältigen und zahlreichen Aktivitäten von Bürgerinnen und Bürgern der beiden Stadtteile bei zahlreichen Veranstaltungen und Anlässen.

Die Stadt Schönau hat in den letzten Jahren auch Wert auf die Fortführung von Erschließungen gelegt und hat u.a. auch das Gewerbegebiet "In den Kreuzwiesen" erschlossen, um damit Unternehmen und Betrieben eine Entwicklungschance und der einheimischen Bevölkerung eine gute Arbeitsplatzmöglichkeit zu schaffen. Dabei bleibt das Ziel der Stadt Schönau auch weiterhin, dass Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern durch Betriebsansiedlungen auch erhöht werden können, wobei ebenso beachtet wird, dass die intakte Landschaft und Natur in und um Schönau Grenzen zur Ausweisung von baulich nutzbaren Flächen setzt, die auch beachtet werden.

Vor diesem Hintergrund und unter Beachtung dieser selbstgesetzten Vorgaben, können seit Frühjahr 2001 weitere rd. 25.000 qm Gewerbeflächen durch die Erweiterung des Gewerbegebietes "In den Kreuzwiesen" dem interessierten Gewerbe zur Verfügung gestellt werden.

Mit dem "Schäfersbuckel" wurde dazu in den letzten Jahren ein äußerst attraktives und qualitätsvolles Neubaugebiet erschlossen, in dem auch die Stadt noch über einige - sofort bebaubare - Baugrundstücke verfügt.

Freizeiteinrichtungen für Jung und Alt - einschließlich der 1995 in Betrieb genommenen Sportanlage im SFZ "Oberes Tal" - stehen allen zur Verfügung und sind ebenso intakt wie die umgebende Natur, die die hohe Wohn- und Lebensqualität abrundet.

Eine lohnende Aufgabe hat sich die Stadt mit der Stadtkern-Sanierung gestellt, die bereits mit mehreren Bauabschnitten teilrealisiert wurde und deren (erster) Sanierungsabschnitt Ende 2001 fertiggestellt wurde.

So konnte der engere Stadtkern (Rathausstraße, Kirchgasse, Oberer Gasse, Platz um Hühnerfautei, Rathausplatz, Marktplatz, Brunnengasse, Altes Klostertor) saniert und instandgesetzt werden.
Ziel dieser Sanierungsmaßnahme ist weiter, dass letztlich im Stadtbild die reiche Geschichte der Stadt ablesbar und nachvollziehbar wird. Um dies zu ermöglichen, wird u.a. auch mit unterschiedlichem Pflastermaterial gearbeitet, so dass beispielsweise historische Baufunde - die nicht als "historisches Schaufenster" als Ausgrabungen offen gehalten werden können - in einem größeren Plattenformat in den Originalausmaßen der ursprünglichen Bauwerke in die Straßen- bzw. Platzoberfläche integriert werden. Dies bedeutet, dass sich der Betrachter tatsächlich "innerhalb" der ehemaligen Klosteranlage bewegen kann und sich nur wenige Zentimeter unter seinen Füßen die immer noch vorhandenen historischen Grundmauern befinden.

Absolute Glanzpunkte der Sanierung sind dabei bisher sicher die Gestaltung um die historische Hühnerfautei oder die Rathausstraße und die Kirchgasse um das Rathaus und die Kirchen, wobei die evangelische Stadtkirche das ehemalige Herrenrefektorium des Klosters war.

Eine deutliche Aufwertung hat im Zuge dieser Maßnahmen auch das Alte Klostertor erhalten, dessen Bereich mit Natur-Sandsteinpflaster belegt wurde, womit eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt noch anziehender und interessanter wurde.

Dabei ist die Stadtkern-Sanierung als eine Generationen-Aufgabe zu sehen, da manches Vorhaben - aus unterschiedlichen, auch aus formalen Gründen - nicht sofort umsetzbar ist. Dennoch sind noch einige sanierungswürdige Gebäude, Orte und Plätze innerhalb der Stadt vorhanden. Schönau tut vieles ... und alles, damit auch künftig die Möglichkeit des Besuches und des Zuzuges in ein liebenswertes historisches Städtchen, umgeben von einer reizvollen Landschaft und intakten Natur, interessant bleibt.